Hund
und Alltag unter einen Hut zu bringen, ist nicht immer einfach. Je nach
Rasse, Alter und Charakter braucht der geliebte Vierbeiner viel
Aufmerksamkeit, Bewegung, Beschäftigung und (ganz logisch) Liebe.
In meiner neuen
Reihe "Alltag und Hund" möchte ich euch Menschen vorstellen, die die
Herausforderung alle auf ihre ganz eigene Art und Weise meistern.
Endlich geht es weiter mit meiner hündischen Reihe. Dieses Mal ist Patricia vom Blog Frau Holles Töchter auf Hoflove zu Besuch. Auf ihrem Blog berichtet sie nicht nur von Cosmo, sondern auch von dem, was uns Menschen so bewegt und womit wir gern unsere Zeit verbringen. Ich liebe diese Mischung und freue mich deshalb immer wieder, wenn ein neuer Artikel online steht. :-)
Alltag mit einem Hund
Wer meint, dass sich sein Alltag durch das Zusammenleben mit
einem Hund nur um zwei bis drei Spaziergänge pro Tag verändert, ist aber so
richtig auf dem Holzweg bzw. auf der falschen Gassirunde. Wer einen Hund hat,
hat auch einen hündischen Alltag mit allen wundervollen tollen Momenten, aber
natürlich auch mit einigen Einschränkungen oder Anstrengungen.
Ich bin eine Hundefrau durch und durch und meine Tage sind
so gut es geht auf die Bedürfnisse meines Hundes abgestimmt. Ich mache das
wirklich gerne, will es nicht mehr anders haben, aber es erfordert auch ein
wenig Organisation, Rücksichtnahme und Einschränkungen. Denn neben meinem Hund
habe ich auch noch Mann, Kinder und einen Job und das alles unter einen Hut zu
bringen, ist nicht immer leicht. Schließlich hat der Tag nicht mehr als 24
Stunden.
Wie sieht mein Tag
mit Hund denn nun aus?
Da ich glücklicherweise selten vor neun Uhr im Büro sein
muss und unser kleines Häuschen direkt am Waldrand steht, fängt für meinen Hund
Cosmo und mich jeder Tag mit einem Spaziergang durch den Wald an. Für mich ist
das ein wunderbarer Start in den Tag. Ich genieße die Ruhe und kann mich mental
auf die Arbeit vorbereiten. Cosmo kann schon mal ein wenig Energie loswerden
und läuft die Berge hoch und runter oder rennt über die nassen Wiesen. Oft
treffen wir auch die ersten Hundekumpels und ich nehme mir immer genug Zeit, so
dass er schon mal ein wenig toben kann.
Hund und Job
Danach heißt es für mich schnell umziehen und ab ins Büro.
Cosmos Vormittage gestalten sich eher variabel. Wenn er Glück hat, arbeitet der
Lieblingsmann zu Hause und er kann die Ruhe im Haus genießen, auf dem Sofa
schlafen oder bei schönem Wetter im Garten sein. Cosmo schläft in der Regel
vormittags sehr gerne. Einmal in der Woche wird Cosmo von unserer lieben Nicole
zum Gruppengassi abgeholt. Zusammen mit vier oder fünf anderen Hunden kann er
dann seine Runden drehen, spielen und toben. Nicole, die ausgebildete Hundetrainerin
ist, sorgt auf ihren Spaziergängen immer für viel Abwechslung. Nicole ist auch
unser „Notfallplan“. Sind wir einmal krank oder beruflich beide lange
unterwegs, haben wir in Nicole eine verlässliche Betreuung.
An den Tagen an denen ich länger arbeiten muss und zu Hause
niemand ist, nehme ich den kleinen Kerl mit ins Büro. Eine Hundedecke und ein
Näpfchen gehören zu meiner persönlichen Büroausstattung. Allerdings ist Cosmo
noch nicht der ideale Bürohund. Als Junghund holt er sich auch gerne mal ein paar
Ordner aus dem Regal oder verteilt das Altpapier im Flur. Außerdem bellt er
gerne meine Kollegen an. Hier haben wir auf jeden Fall noch dringenden
Trainingsbedarf und aus Rücksicht auf meine Kollegen bemühe ich mich, ihn
zurzeit nicht mehr als einmal die Woche mitzunehmen.
Zum Glück haben wir das Alleinsein gut trainiert und ein bis
zwei Tage in der Woche kann ich ihn auch guten Gewissens mal für ein paar
Stunden alleine zu Hause lassen. Allerdings sitze ich dann immer auf glühenden
Kohlen und bemühe mich wirklich pünktlich zu Hause zu sein.
Freizeit
Da ich als Sozialpädagogin nur in Teilzeit arbeite, bin ich
am frühen Nachmittag wieder zu Hause. Dann wird erstmal ausgiebig auf dem Sofa
gekuschelt und dann geht es auch schon wieder ab nach draußen. Unser
Nachmittagsspaziergang ist in der Regel etwas ausgiebiger als die Morgenrunde.
Manchmal sind wir auch mit anderen Hunden verabredet. Im Sommer, wenn es warm
ist, gehen wir oft runter bis an die Wupper und kühlen uns Pfoten und Füße im
kalten Nass oder ich lasse Cosmo einfach ein wenig im Wasser spielen.
Heute hat mich jemand gefragt, ob ich noch etwas Schönes
vorhaben. Ohne zu zögern konnte ich antworten: „Na klar. Wenn ich gleich zu
Hause bin, schnappe ich mir meinen Hund und dann geht es ab in den Wald, die
letzten Sonnenstrahlen des Winternachmittags genießen.“ Eine schönere
Beschäftigung kann ich mir fast nicht vorstellen
An den Wochenenden machen wir auch schon mal kleinere
Ausflüge oder richtig lange Wanderungen durch das Bergische Land. Dann kommt auch
der Lieblingsmann mit und wir lernen mal andere Routen kennen.
Einmal in der Woche gehen wir in die Hundeschule. Hier lerne
ich viel über meine eigene Körpersprache und wie ich in meinen Ansagen an Cosmo
klarer werden kann. Ausserdem können wir unsere Grundkommandos unter Ablenkung,
also wenn andere Hunde und Menschen dabei sind, üben.
Artgerechte Beschäftigung bekommt Cosmo durch unsere
Mantrailinggruppe. Sobald es abends wieder etwas heller ist, starten wir wieder
mit der Personsuche.
Und was wir sonst noch gerne machen? Schmusen, knuddeln,
spielen und nach einem schönen Spaziergang stundenlang faul auf dem Sofa
liegen. Eng aneinander gekuschelt und glücklich, dass wir unseren Alltag
miteinander teilen dürfen.
Was ist mit Hund
anders als ohne?
Ich bin auf jeden Fall viel öfter draußen und das natürlich
bei jedem Wetter. Über Regen kann ich eigentlich nur noch lachen, es sei denn
es schüttet wie aus Kübeln, dann bleiben wir tatsächlich lieber zu Hause.
Dadurch bin ich definitiv auch viel seltener krank. Ich kann mich nicht
erinnern, wann ich das letzte Mal mit Grippe im Bett lag.
Auch unsere Urlaube sehen nun anders aus. Wir sind
früher gerne in der ganzen Welt unterwegs gewesen, am liebsten mit dem Flugzeug
und dem Schiff. Heute fahren wir im Frühling an die Nordsee und im Herbst in
die Berge-und wir lieben es. Mit dem Auto versteht sich, denn der Hund muss
natürlich mit.
Mein Kleiderschrank ist zugunsten schicker Blazer und Shirts
um Outdoorhose, Treckingschuhe und Regenjacke reicher geworden. Außerdem könnte
ich Produkttesterin für Gummistiefel werden, da ich von fast jeder Marke schon
ein Paar besessen und erfolgreich durchgelaufen habe.
Ach ja, und ich muss definitiv öfter putzen. Schlammige
Pfotenabdrucke auf schwarzen Granitfliesen sehen nicht wirklich schick aus.
Dafür habe ich aber den treusten Begleiter an meiner Seite,
denn man sich vorstellen kann. Der mir täglich seine bedingungslose Liebe
zeigt, sich unbändig freut, wenn ich wieder nach Hause komme, selbst wenn ich
nur fünf Minuten weg war und mir verlässlich die Füße wärmt.
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