Dienstag, 17. Mai 2016

Den Haag - große Liebe

So vor zwei Wochen wollten meine Mama und ich ein paar Tage ans Meer...oder in die Stadt. So ganz konnten wir uns aber nicht entscheiden. Sightseeing oder mit den Füßen durch den Sand schlendern? Shoppingtour oder am Strand entspannen? Stadtgewusel oder einsames Meeresrauschen? Schwierig schwierig!

Aber zum Glück mussten wir uns gar nicht entscheiden, denn beim Durchscrollen durch das Airbnb-Angebot fiel mir dann Den Haag ins Auge. Hier gibt es nämlich Beides: Stadt und Strand! Genau die perfekte Mischung und deswegen unser Wochenendziel.


Von Dorsten aus fährt man knapp 3,5 Stunden an die niederländische Küste, eine sehr simple Strecke, es geht immer nur geradeaus. Von der A3 auf die A12 und dann irgendwann direkt in die City. Wer sich also vor unangenehmen Autofahrten scheut, hat hier keine Ausrede mehr. ^^ 

Den Haag hat knapp über 500.000 Einwohner, ist also eine übersichtliche Stadt und typisch holländisch. Viele Gassen, viele wunderschöne Häuser, unfassbar nette und gastfreundliche Menschen und jede Menge Inspiration. Außerdem ist Den Haag der Regierungssitz der Niederlande, politisch also auch wichtig und das sorgt gleichzeitig dafür, dass hier überraschenderweise kaum jemand deutsch spricht, dafür aber umso besser englisch.


Für uns sollte das ein ganz gechilltes Wochenende werden, massig viele Fotos habe ich daher nicht geschossen. Ich habe lieber eine Flasche Wasser als die Nikon mitgeschleppt. Das muss man sich schließlich auch mal erlauben dürfen, ne? ^^

Das Stadtzentrum ist nur sechs Kilometer vom Strand entfernt, Busse und Bahnen fahren regelmäßig und sind auch nicht teuer. Gewohnt haben wir im Stadtteil Scheveningen, direkt am Strand. Aus der Haustür raus, kurz die Straße entlang in Richtung altes Kurhaus und dann standen wir schon direkt mit den Schuhen im Sand. Für barfuß war es nämlich leider viel zu kalt. Das Kurhaus ist sozusagen das Strandzentrum. Von hier aus könnt ihr kilometerweit links und rechts am Strand entland wandern, im Hintergrund immer der lange Pier, die sogenannte Seebrücke. Eigentlich ein Wahrzeichen der Stadt, für mich aber, ehrlich gesagt, eher ein Schandfleck. Heruntergekommen und nicht besonders schön anzusehen. Aber wenn man dem Teil den Rücken zukehrt, dann gehts. ;-) Direkt am Kurhaus ist auch das kulinarische Zentrum des Stadtteils. Unzählige Strandbars findet man hier, die Preise sind aber gesalzen. Wir sind zum Essen daher ein wenig am Strand in Richtung Hafen gelaufen und irgendwann über die Düne bei einem kleinen Griechen gelandet. Moderate Preise, sehr freundliche Bedienung und leckeres Essen. Schaut also lieber ein wenig fernab der großen Strandaufbauten, dort könnt ihr später immernoch einen Cocktail trinken und die Aussicht genießen. ;-) Besonders angetan war ich übrigens vom Flair des Ganzen. Während man direkt im Zentrum die typischen Bars/Restaurants findet, geht es am Rand etwas individueller zu. Ein wenig Hippie, ein bisschen Boho, sehr entspannt und alternativ. Man sitzt auch mal auf Palettenbauten und kann durch große Glasscheiben den Surfern zuschauen, während man grünen Tee trinkt und Bob Dylan hört. Sowas lässt mein Herz ja höher schlagen. ^^





Das Stadtzentrum habe ich als völlig typisch holländisch empfunden. Für hohe Schuhe ungeeignet, denn natürlich ist alles voller unebener Pflastersteine. Ist aber eh egal, denn wer die Stadt richtig erleben will, sollte ohnehin laufen und dafür braucht es gescheite Sneaker. ;-) Unsere Tour haben wir am Samstag mit dem klassischen Foto-The Hague-Panorama gestartet, direkt am Binnenhof. Das ist der Regierungssitz des niederländischen Parlaments. Man kann hier durch den Hof schlendern, sich ein bisschen durch die Zeit zurückversetzen und steht am anderen Ende dann vor Mauritshuis, einem Museum. Hier ist auch "Das Mädchen mit dem Perlenohrgehänge" von Vermeer ausgestellt. Ich gebe aber zu, wir haben uns die Tour durch die Gallerie gespart, denn die Sonne hat ausnahmsweise geschienen. Keine Zeit für Inside-Aktivitäten. Weiter ging es dann durch die vielen Gassen und Lädchen. Wer genug Geld und Zeit im Gepäck hat, kann hier shoppingtechnisch echt die Sau raus lassen.
Durch die Gassen hindurch mit kurzer Mittagssnackpause sind wir dann schließlich am Palais Noordeine gelandet. Rund um den Regierungssitz der Königsfamilie sieht es selbstverständlich besonders gepflegt aus. Ein paar Gehminuten weiter steht man dann vor dem Friedenspalast. Hier sitzt der internationale Gerichtshof. Was angesichts des wunderschönen Gebäudes allerdings echt Nebensache ist. ;-)




Nach drei Tagen war unser kleiner Trip dann leider schon vorbei. Viel zu kurz! Denn ich hab mir sagen lassen, ein Ausflug nach Delft lohnt sich ebenso wie ein Abstecher zum Keukenhof (die liebe Kirsten hat hier darüber berichtet). Egal..muss ich halt nochmal hin. ;-) Und dann nehm ich euch wieder mit.

Macht euch noch eine schöne Restwoche!
Eure Kathy

3 Kommentare:

  1. Wunderbar! Das Schöne an Holland ist ja wirklich, dass es für uns so nah ist, aber man so schnell das Gefühl hat im Urlaub zu sein. Ich mag die Häuser, die Geschäfte, die Grachten und natürlich das Meer und es lohnt sich einfach immer für ein Wochenende nach Holland zu fahren. Leiden würde dir ganz sicher auch gefallen!
    Liebe Grüße, Kirsten

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  2. Geht doch nix über Holland - ich finde ja immer, die Ostsee kann da nicht mithalten :-) Ich liebe diese kleinen Städte (wobei Den Haag ja nicht klein ist, die haben ja mehr Einwohneer als wir!) aber es wirklich immer alles so beschaulich, oder?
    LG

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  3. den haag hab ich vor ein paar tagen noch auf meine hollandwunschliste geschrieben und zack - da kommst du mit deinem post und den hübschen bildern um die ecke ... <3 jetzt ist die vorfreude noch größer! danke dafür
    und ich seh´s wie haydee: pro nordsee!

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Tausend Dank für deine Worte! :-)