Donnerstag, 17. April 2014

Mein neues Leben als Bauersmagd in Heels

Das Leben ist verrückt, wirklich. 
Früher hab ich mir immer vorgestellt, mit 27 würde ich, ganz a la Sex and the City, in einer schicken Wohnung in irgendeiner großen Stadt leben und mir mein Geld als Journalistin verdienen. So ganz falsch ist das jetzt ja nicht. Ich verdiene mein Geld als Journalistin und in einer schicken Wohnung lebe ich auch, aber ich wohne nicht in der Stadt, sondern mitten auf dem Land, mitten im Nix und mit Glamour hat das nicht mehr viel zu tun. :-)
Und im Augenblick sieht mein Alltag so aus: ich stehe um zwanzig vor sechs auf, gucke aus dem Fenster und sehe, wie über den Feldern und Wäldern (ein Reim, ein Reim) die Sonne auf geht, seufze lang und ausgiebig - es ist immerhin zwanzig VOR sechs - und mach Frühstück, geh duschen etc etc. Um sieben Uhr steig ich ins Auto und fahre Richtung Arbeit. Abends komme ich zwischen 19 und 20 Uhr wieder, plumpse müde aus dem Auto, schlepp mich ins Haus, werfe alle Sachen von mir und lege mich auf die Couch schnapp mir dann alles mögliche Futter. Denn zur Zeit versorgen wir die Nachbarstiere, Pferd und Hund, mit. Also zack zack, Horst will Heu und, ich bin ja lieb, Möhrchen haben. Bevor ich allerdings so weit komme, sitzt schon die Pummel-Katzen-Bande vor der Tür. Alle vier. Und miauen. Denn hey..wenn alle anderen Futter kriegen, dann haben die leiiiicht rundlichen Kitties auch Anspruch auf ne Extraportion. Und weil wir noch im Kennenlern-Status sind und ich mit viel Mühen daran arbeite, dass wir eine gute Kathy-Katzen-Freundschaft entwickeln, gibt's selbstverständlich ein Portiönchen, für jede. ^^ Dann ab mit die Möhren zum Pony. Horst wartet schon, rennt mir fast den Zaun ein und verschlingt dann gierig die Möhren. Ganz schön fordernd so ein Pferd. Und dann ab zum Hund. Wenn ich fertig bin, dann ist es locker neun Uhr und dann komm ich dran. Denn entgegen dem Vorurteil, dass erfolgreiche Business- und Karriere-Frauen wie ich selbstverständlich eine bin oder zumindest plante zu sein keinen Hunger haben und von einer Gurke am Tag satt werden, hab ich abends einen Bärenhunger. 
Nach dem ganzen Spektakel bin ich dann so müde, dass ich um zehn Uhr im Bett liege, die Augen kaum auf halten kann und ganz schnell einschlafe. 
Das Landleben hat mich gerade voll eingenommen und ich bin ein wenig überrascht. Es gefällt mir ganz gut, aber der Spagat zwischen Beruf, Baustelle und Bauernhof ist etwas, das ich noch ein wenig üben muss. Denn im Haus..äh..ja, da hat sich, offen gestanden, seit dem Einzug nicht mehr so viel getan.

Wie sieht das bei euch aus? Hat sich alles so entwickelt, wie ihr euch das schon immer vorgestellt habt? Lebt ihr euer Traum-Leben? Oder was ist das eigentlich für euch? 

Ich bin gespannt, was ihr erzählt.

Liebste Grüße, eure Kathy

6 Kommentare:

  1. Hey! Wenn ich irgendwann mal ein Pony haben sollte, werde ich es Horst nennen, was ist das bitte für ein cooler Name ?!? Dein Tag klingt anstrengend aber erfüllt. Ich kann mir vorstellen, dass es gewöhnungsbedürftig ist ;)! Und ja, ich lebe mein Traumleben. Woher ich das weiß? Weil ich absolut nichts ändern würde! Dabei spielen das Haus oder andere Güter eine untergeordnete Rolle. Meine Familie, meine Freunde, genug Zeit für sie zu haben, geliebt zu werden, das sind die wichtige Dinge. Und ich sitze tatsächlich manchmal im Auto auf dem Weg zu einer Tasse Kaffee mit einer lieben Freundin und freue mich über mein Leben. Cool, oder ?!? ;))) Ich drück Dich, Rieke

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  2. Hmmm.. gute Frage. Mit 12 wollte ich 5 Kinder und einen Mann (übrigens genau in der Reihenfolge, hihi). Mit 15 hatte ich eine ziemlich dunkle Phase (inkl. Klammotten und weiß-blondierter Haare) und war der festen Überzeugung, ich liege mit 27 tot unter einer Brücke - spätestens. Mit 20 wollte ich eigentlich nur endlich fertig sein und Leben... und mittlerweile bin ich als One-Women-show eigentlich recht glücklich. Klar, glücklicher geht immer.. genau wie reicher, gesünder etc. Aber doch, ich mag mein Leben sehr. Und man braucht ja auch noch Ziele, gell :-)
    Und ich will auch ein Horst-Pony! Ob das auf meinen Balkon passt?? :-)

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  3. Hallo Kathy, mir gehts derzeit ähnlich allerdings ohne Nachbars Tiere. Ich stehe allerdings erst um 7.30 Uhr auf und plumse (hoffentlich) um 24.00 Uhr ins Bett, meistens später. Habe ich mir das so vorgestellt? Nö. natürlich nicht. Aber ich gehe in mein eigenes Lärchen, bekomme nette Kommentare aus der virtuellen Welt und habe einen Schatz den ich richtig gern habe. Das Leben ist schön. Lg. Tonja

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  4. Hallo liebe Kathy,

    ui, Respekt... du stehst jeden Morgen um 05:40 auf und kommst erst zwischen 19 und 20h wieder heim? Du fütterst dann noch Horst (hihi), Kitties und Hund? Und ihr habt euch einen Bauernhof zum Haus umgebaut bzw. seid noch dabei? Powerfrau!!! Eins davon wäre mir wahrscheinlich schon zu viel ;)

    Eine interessante Frage mit dem Traumleben... also ich würde schon sagen, dass ich sehr zufrieden bin. Entsprechend meinem Eulen-Naturell habe ich das Glück, von zu Hause aus zu arbeiten und meine Zeit frei einteilen zu können. Also nix mit 5:40h und das ist gut so ;) Dafür sitze ich Abends schon mal ewig vorm Laptop, wie du siehst. Mit der Altbauwohnung in der Stadt und dem Lieblingsmann bin ich auch sehr zufrieden... also ja, Mission Traumleben für den Moment erfüllt!

    Ach, das ist ja schade mit AmbienteDirect. Dann hab wohl bisher großes Glück gehabt, aber sowas ist immer gut zu wissen!

    Viele liebe Grüße

    Vera

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Tausend Dank für deine Worte! :-)